Unteres Foto: White House photo by Eric Draper
Quelle:
http://www.whitehouse.gov
Welch ein Glück, in postmodernen Zeiten leben zu
dürfen
Wie befreiend, die Zeiten
einfacher Wahrheiten hinter sich gelassen zu haben. Hat man doch
bewiesen, daß es viele Wahrheiten gibt und nicht eine. Nach so langer
Menschheitsgeschichte endlich: Anything goes. Wie lästig das dröge
Geschwafel vergangener Tage, vom bösen Angriffskrieg, vom
Selbstbestimmungsrecht der Völker. Wer möchte noch die alte Leier von
Leibeigenschaft hören, welche das christliche Abendland so
selbstverständlich begleitet hat seit den Tagen der Antike. Viel
lieber lauschen wir dem Wort vom Humanismus, von Herausforderung und
Solidarität, Wertegemeinschaft und Toleranz. Wie kultiviert und
geschmeidig die Rede, wie warm das Gefühl. Und ist eine Herrschaft der
Besseren nicht schließlich in Jedermanns Interesse?
Lächerlich dagegen das Antlitz der Populisten. People und Pöbel,
verrät nicht schon die gleiche Wortherkunft den zwielichtigen
Charakter. Wer heute noch das Wort Volk im Munde führt, dem solle man
sein völkisches Gedankengut nicht länger durchgehen lassen.
Hassprediger nenne man sie. Und vielleicht, wo erst nur ein Wort ist,
da wird sich ein Paragraph auch noch zimmern lassen. So lasst uns
schließlich unseren weisen Führern danken, uneigennützige Fachleute
Ihr alle. Langersehnte Herrschaft der wahrhaft Besten. poem
by unknown cyberwilly |